NEIN zur Begegnungszone Maaßenstraße – Einladung zur Bürgerversammlung

Begegnungszone Maaßenstraße
begonnener Rückbau des Radweges | Foto: Gregor Selle
Begegnungszone Maaßenstraße
begonnener Rückbau des Radweges | Foto: Gregor Selle

Langsam wird es ernst mit der Umsetzung des Modellprojektes 5 “Begegnungszonen” der Berliner Fußgängerstrategie des Senats. Je nach Wetterlage sollen im März/April die Umbaumaßnahmen zum geplanten Pilotprojekt der “Begegnungszone Maaßenstraße” beginnen.

Erste Bauarbeiten fanden bereits im Dezember 2014 statt. Hier wurde bereits ein Teilstück des Radweges auf der westlichen Seite der Maaßenstraße zurückgebaut.

In einem gestrigen Beitrag der Berliner Abendschau stellte Bezirksbürgermeisterin, Angelika Schöttler, ihre Pläne für den Bezirk für das Jahr 2015 vor.

Brauchen wir eine Begegnungszone?


BegegnungszoneIch sage NEIN. Wir brauchen keine neue, teure Begegnungszone, denn wir haben schon eine!

Und mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine da. CDU und FDP sind eindeutig gegen die Pläne der rot/grünen Bezirksregierung.
In meinen diversen Beiträgen hier im Blog habe ich die geplanten Umbaumaßnahmen der Maaßenstraße vorgestellt. Wie ich in meinem Beiträgen dargelegt habe, ist eine Begegnungszone nach Schweizer Vorbild im deutschen Straßenverkehrsrecht ein “verkehrsberuhigter Bereich”. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat sich gegen die – auch probeweise – Einführung einer Begegnungszone ausgesprochen. Senat und der Bezirk setzen sich somit gegen eine Empfehlung des Bundesministeriums hinweg. Eine sogenannte “Begegnungszone” haben wir somit bereits seit vielen Jahren mit dem östlichen Teil der Nollendorfstraße – allerdings kann dieser Bereich bspw. aufgrund fehlender Sitzgelegenheiten nicht als sogenannte “Begegnungszone” im eigentlichen Sinn genutzt werden.

Diese Sitzgelegenheiten, die zu einer Verbesserung der Kommunikation aud Aufenthaltsqualität beitragen sollten, wurden Mitte der 90iger Jahre aus diversen Gründen (Vandalismus, erhöhtes Müllaufkommen, Lärm etc.), die dem Senat bekannt sind, zurückgebaut. Sollen diese Probleme in den Nollendorfkiez zurückgeholt werden!?

Wir haben ein Problem, das durch die Umbaumaßnahmen nicht gelöst wird

Seit Jahren kämpt die Initiative “Lärmfreier Nollendorfkiez e.V.” für eine Lärmberuhigung der Maaßenstraße. Dieses Problem wird durch die geplanten Umbaumaßnahmen nicht gelöst. Im Gegenteil. Die Schaffung zusätzlicher Kommunikationsflächen wird sich weiterhin negativ auf den Geräuschpegel der Maaßenstraße auswirken. Eine Ausweitung der gastronomischen Einrichtungen auf diese Kommunikationsflächen wird zwar nicht gestattet werden. Allerdings kann es niemand verbieten, dass sich jemand ein Getränk in einem Lokal bestellt und sich sodann damit in diese Kommunikationszone setzt.

Sicherheitsbedenken der Feuerwehr

Nach Rücksprache mit der für unseren Bezirk zuständigen Direktion der Feuerwehr äußern diese erhebliche Sicherheitsbedenken zur Verschmalerung der Fahrbahn auf 3,25 m. Zusätzliche Bedenken werden zum Wegfall der westlichen Fahrbahn der Maaßenstraße zwischen Zufahrt zum Parkplatz vor dem Goya und der Nollendorfstraße geäußert. Durch den Wegfall der Fahrbahn und der Schaffung einer Kommunikationszone sind die Häuser im Notfall nicht mehr sicher erreichbar. Diese Sicherheitsbedenken sind der zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt durchaus bekannt.
Eine weitere E-Mail meinerseits mit konkreten Fragen zu diesen Sicherheitsbedenken und offenen gebliebenen Fragen seiner Antwortmail vom 08.12.2014 blieb vom Projektverantwortlichen, Horst Wohlfarth von Alm, bisher unbeantwortet.

Einladung zur Bürgerversammlung am 12.02.2015

Die Maaßenstraße muss ruhiger und sicherer werden! Grundsätzlich sind die Überlegungen zu einer Umgestaltung der Maaßenstraße richtig und notwendig. Die geplanten Maßnahmen halten wir für ungeeignet und die geplanten Kosten in Höhe von 600.000 EUR für nicht angemessen.

In der im November 2013 gestarteten Online-Umfrage wurden die diversen Modell vorgestellt, über die abgestimmt werden konnte. Eine generelle Frage, ob die AnwohnerInnen und Gewerbeanrainer grundsätzlich FÜR oder GEGEN eine Umgestaltung der Maaßenstraße zu einer “Begegnungszone” sind, fehlte. Nach der Bürgerversammlung im November 2013 kommt der Projektverantwortliche, Horst Wohlfahrt von Alm von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, zu der subjektiven Einschätzung, dass die Mehrheit der AnwohnerInnen und Gewerbeanrainer diese “Begegnungszone” befürwortet.

Da die Frage nach dem FÜR und WIDER offiziell nicht gestellt wurde, möchte ich gern Eure Meinung wissen.

Was hälst Du davon, dass die Maaßenstraße zu einer Begegnungszone umgestaltet wurde?

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Nach einer Vielzahl von Gesprächen komme ich allerdings zu einer anderen subjektiven Einschätzung.

Es reicht, dass über die Köpfe der AnwohnerInnen und Gewerbeanrainern Steuergelder für Maßnahmen eingesetzt werden sollen, die wir AnwohnerInnen in der Form nicht möchten. Gemeinsam mit Sebastian Ahlefeld, Vorstandsmitglied der FDP Schöneberg, laden wir die AnwohnerInnen und Gewerbeanrainer zu einer Bürgerversammlung (Buergertreff-Einladung) am

12.02.2012 um 18 Uhr
in das Los Mariachis, Zietenstraße 19 / Ecke Schwerinstraße in 10783 Berlin

ein. Wir wollen Euch in Kurzform die geplanten Maßnahmen und die Sicherheitsbedenken der Feuerwehr vorstellen, einen Rückblick auf die Entstehung und den Rückbau des verkehrsberuhigten Bereichs der Nollendorfstraße und die damalige notwendige Neuanordnung der Parkplätze in der Frobenstraße geben. Geplant ist, jemanden aus der bezirkseigenen BVV einzuladen, der uns sozusagen “Rede und Antwort” aus Bezirkssicht stehen kann.

Gemeinsam mit Euch wollen wir uns darüber austauschen, welche Maßnahmen einer Umgestaltung der Maaßenstraße wir AnwohnerInnen und Gewerbeanrainer sinnvoll halten und in einem Brandbrief die Bezirksmeisterin Angelika Schöttler auffordern, die Umbaumaßnahmen auf Eis zu legen.

Wir freuen uns über Euer Interesse und zahreiches Erscheinen. Damit wir ein wenig planen können, bitte ich Dich die folgende Frage zu beantworten.

Kommst Du zur Bürgerversammlung am 12.02.2015?

  • Ja (75%, 3 Votes)
  • Nein (25%, 1 Votes)
  • Ich weiß noch nicht (0%, 0 Votes)
  • Das Thema interessiert mich nicht (0%, 0 Votes)

Bisher abgegebene Stimmen: 4

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Ich freue mich, wenn ihr vorab das Kommentarfeld nutzt, um Eure Wünsche, Bedenken und sonstiges zu äußern, damit wir in der Versammlung darauf eingehen können.

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Gregor Selle

1 Kommentar

  1. Ich finde die Planung der Begegnungszone gut und ich bin der Meinung, dass wir sie auch brauchen. Es wird in der Maaßenstrasße viel zu schnell und zu rücksichtslos gefahren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine breite, übersichtlicher Fahrbahn zu schnellerem Fahren verleitet. Die vorgestellten Planungen werden das sicherlich ändern. Außerdem ist die Maaßenstraße keine wichtige Verkehrsverbindung, die Behinderung des Durchgangsverkehrs wird sich meiner Meinung nach in Grenzen halten.
    Die Problematik mit dem Lärm durch mehr Aufentaltsräume auf der Straße sehe ich nicht so stark. Lärm durch schnell fahrende Kraftfahrzeuge ist wesentlich störender als der von Menschen. Sicher wird man da abwarten müssen, wie sich das entwickelt und kann dann immer noch steuernd eingreifen.
    Gut finde ich an den Plänen, dass von Anfang an die Bürger aktiv beteiligt und viele Vorschläge auch berücksichtigt wurden.
    Sicherlich kann man es mit so einem radikal erscheinenden Umbau nicht allen recht machen, aber ich finde, man sollte auch mal etwas Neues ausprobieren. Und wenn dadurch die Autos zurückgedrängt werden und Fußgänger und Radfahrer mehr Platz haben, finde ich das erst mal gut.
    In Gesprächen, die ich über dieses Thema geführt habe, habe ich vor allem positive Reaktionen vernommen.

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